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Workshops an der Abteilung DIGITALE KUNST

CHRISTINA KUBISCH

"ELECTRICAL WALKS"

1.Teil: 10. bis 12. November 2014

2. Teil 02. bis 04. Dezember 2014


Einführungsvortrag am Mo, 10. November 2014 11:00 bis 12:00 Uhr

Ort: Abt. Digitale Kunst, Sterngasse 13, A-1010 Wien

Teilnahme nur nach Anmeldung und für beide Workshop-Teile verbindlich, beschränkte TeilnehmerInnenzahl. Bitte um Anmeldung bis Donnerstag, 30. Oktober 2014 an digitalekunst@uni-ak.ac.at (Gabi Pichler).

Am Donnerstag, 4. Dezember, findet im Rahmen des ZkF eine Präsentation der Workshop-Projekte statt.

Electrical Walks – Stromspaziergänge in Wien

Workshop /Teil I: 10. bis 12. November 2014 ganztägig

Die „Electrical Walks“ sind ein work in progress, eine Einladung zu Stadtspaziergängen besonderer Art. Dabei wird die akustische Wahrnehmung ober- und unteriridischer elektromagnetischer Stromfelder nicht unterdrückt, sondern mit besonders empfindlichen elektromagnetischen Kopfhörern hörbar gemacht. Die Palette dieser Geräusche, ihre Klangfarben und Lautstärke, variieren von Ort zu Ort, von Land zu Land. Eines haben sie gemeinsam: sie sind überall, auch dort, wo man sie nicht vermuten würde. Lichtsysteme, Transformatoren, elektronische Diebstahlsicherungen, Überwachungskameras, Hochspannungsleitungen, Handies, Computer, WLAN, Strassenbahnnetze, Antennen, Bankautomaten, Leuchtreklamen, mobile Navigationssystemen etc. bilden ein Spektrum von Stromfeldern, die, wie unter einem Tarnmantel versteckt, doch von unglaublicher Präsenz sind.


Jede Nation, jede Stadt hat neben den „global players“ ganz individuelle magnetische Klanglandschaften. Um diese zu finden, möchte ich mit den Studenten die Umgebung der Universität elektromagnetisch erkunden : die Straßen und shopping malls, die U-Bahn und die touristischen Sehenswürdigkeiten, auch die digitalen Werkstätten, den Ostbahnhof etc. Sehen und Hören sind bei dieser Art von Entdeckungen untrennbar miteinander verbunden. Die Studierenden sollen zuerst nur akustisch-magnetische Entdeckungen machen und später dann kurze Videosequenzen an ausgesuchten interessanten Orten, die sie entdeckt haben, aufnehmen. Dazu sollen synchron mit speziellem Equipment die entsprechenden elektromagnetische Klänge dieser Orte aufgenommen und als Sound für die Videobilder verwendet werden. Jede/r Studierende sollte dabei sowohl Ton wie auch Bildaufnahmen machen. Das Resultat ist eine Art "double reality", Bekanntes und Unbekanntes trifft aufeinander, das vertraute Umfeld steht im Kontrast zu den ungewohnten elektromagnetischen Klängen.

Workshop /Teil II – 2. bis 4. Dezember 2014 ganztägig

Im Zeitraum zwischen dem ersten und zweiten Teil des Workshops können die Studierenden das aufgenommene Material bearbeiten und eventuell noch etwas hinzufügen.


Als wichtigster Schritt soll dann eine Art "Kurzfilm" aus vielen der kurzen Sequenzen geschnitten werden, wobei es besonders um die Rolle des Sounds und seine Wirkung mit dem Bild gehen soll. Dieses Video sollte dann präsentiert werden zusammen mit den Erfahrungsberichten der Studierenden (eventuell auch Fotos, Skizzen, Partituren etc.).


Die Wahrnehmung des Alltäglichen verändert sich beim Stromhören, das Gewohnte erscheint in einem anderen Kontext. Nichts sieht so aus, wie es sich anhört. Nichts hört sich so an, wie es aussieht. (Christina Kubisch)

Kurzbio:

Christina Kubisch Klangkünstlerin und Hochschulprofessorin. Studium der Malerei, Musik und Elektronik in Hamburg, Graz, Zürich und Mailand. Nach intensiver Performancetätigkeit in den siebziger Jahren verlagert sich der Schwerpunkt seit 1980 auf Klanginstallationen, Klangskulpturen und Lichträume im Innen- und Außenraum sowie elektro-akustische Kompositionen. Seit 2003 erneut Live-Auftritte.
Gastprofessuren in Maastricht, Paris und Berlin. Seit 1994 Professorin für "Audiovisuelle Kunst" an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Seit 1997 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.
Seit 1975 Veröffentlichungen bei verschiedenen Labels, u.a. Cramps Records, Edition RZ, ampersand, semishigure, Die Schachtel, Olof Bright, Important Records. Zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, u.a. Preisträgerin des Kulturkreises im BDI 1988, Arbeitsstipendium Kunstfonds Bonn e.V. 1990, Arbeitsstipendium des Senats von Berlin 1995, Heidelberger Künstlerinnenpreis 1999, Carl Djerassi Honorary Fellowship, USA 2000, artist-in-residence IASPIS, Stockholm 2002, Ehrenpreis des Deutschen Klangkunstpreises 2008, Stadtklangkünstlerin Bonn 2013. Zahlreiche internationale Einzel- und Gruppenausstellungen weitere Infos unter www.christinakubisch.de

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