Die Auseinandersetzung mit neuen Technologien als Gestaltungsressource und Gestaltungsmittel für die Erschließung neuer künstlerischer Felder ist generell für die Weiterentwicklung der Künste von elementarer Wichtigkeit. An der Klasse DIGITALE KUNST ermöglichen prozessorientierte und kollaborative Lehr- und Produktionssettings die kritische Analyse und Aneignung neuer technologischer Anwendungen. Besondere Bedeutung kommt in der Lehre und künstlerischen Forschung den an der Klasse eingerichteten Labs und Facilities zu.

Das 2013 an der Klasse DIGITALE KUNST der Universität für angewandte Kunst Wien eingerichtete Fulldome / VR & AR Lab ist maßgeblich an einer Reihe von künstlerischen Forschungsprojekten beteiligt, die ihren Fokus auf neue digitale Anwendungen für Fulldome-, Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Umgebungen richten. Diese immersiven Medienumgebungen, die die Grenzen zwischen physischer und virtueller Welt verschwimmen lassen, sind allgegenwärtig geworden. Experimentelle Fragestellungen zu ganzheitlichen audiovisuellen Raumerlebnissen und zu Themen, die für die zukünftige Entwicklung unserer Gesellschaften entscheidend sind, sind zentrale Themen des Forschungslabors. (Mehr)

Das Electronic Lab ist ein Labor und Studio, das Lehre, Forschung und Experimente mit alten und neuen elektronischen Medien unterstützt. Das Labor bietet eine Vielzahl von Open-Source-Hardware, Werkzeugen und Ressourcen, etwa elektronische Komponenten, Sensoren, tragbare Geräte und Mikrocontroller, für die praktische und künstlerische Gestaltung von Schnittstellen, die in Kombination mit einer Vielzahl von Medien, Software und Programmiersprachen verwendet werden können.

An der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft will das Lab kritisches und kreatives Denken fördern, indem es eine Top-down-Methodologie anregt und Dekonstruktion als Methode einsetzt. Dies umfasst etwa die Befassung mit gegenkulturellen Bewegungen wie FLOSS, DIY, DIT, DIWO, sowie Hacking und hacktivistische Ansätze zu digitalen Medien, Reverse Engineering, Critical Making und andere provokative und künstlerische Ansätze, die sich herrschenden medialen Systemen widersetzen und sie herausfordern.

Das Sound_Art_Lab ermöglicht das Arbeiten mit Klang aus einer raumplastischen Perspektive. Klang soll als aus verschiedenen Dingen im Raum bestehend, als Ereignis mit auralen Horizonten und Effekten, die als räumlich definierte Interaktionen von Klangwellen entstehen, verstanden werden. Es sollen durch künstlerische Produktionen Strategien entwickelt werden, sich einen Zugang zu Klang als architektonischem, räumlichem Material in einer immersiven Hörsituation anzueignen.

Dazu steht im Sound_Art_Lab, zusätzlich zu einer 2-Kanal-Studio-Anlage, eine 16-Kanal-Ambisonic-Anlage zur Verfügung. Der Workflow im Studio wurde so gestaltet, dass Aufnahmen mit Ambisonic Mikrofonen (3D Sound Field Recording) mit 1-Kanal-Aufnahmen, die im Lab räumlich plaziert werden, zu einer gemeinsamen akustisch räumlichen Situation abgemischt werden können. Durch das verwendete Ambisonic Format wird gewährleistet, dass die entstandenen (klang)räumlichen Arbeiten auf unterschiedlichen Lautsprecherkonfigurationen wiedergegeben werden können (Sound_Art_Lab - Kopfhörer - freie Installation - Dome).